Canadian Lifestyle – Icehockey am Sonntag!

von Sarah C. aus W . | 24.11.2016

      Klischee über Klischee … was steht auf der To-Do-Liste, wenn man nach Kanada geht, neben einem Tim Hortons Besuch mit Kaffee und Donots ? Ich gebe Euch einen kleinen Tipp: Die „How I met Your Mother“ Serienkenner wissen wovon ich rede … Richtig, ein Icehockespiel darf natürlich nicht fehlen, wenn man in Kanada ist. Da ich die Kultur kennenlernen möchte, habe ich mir diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen.

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich in der Vergangenheit mal drüber berichtet habe, aber die VIU – Vancouver Island University – organisiert Ausflüge für Studenten und unteranderem war ein Angebot für ein Icehockespiel dabei. Man konnte sich ganz zu Anfang des Semesters für einen Platz anmelden und mit einem organisierten Bus der Uni zu dem Spiel in Vancouver fahren. Enthalten war die Busfahrt zur Fähre, die Fahrt mit der Fähre und die Fahrt zum Stadion inklusive des Eintritts für das Spiel selber. Günstige Angelegenheit! Allerdings… Ihr wisst ja wie das ist… Am Anfang des Semesters ist man noch so unorientiert, dass man sich entweder überall anmeldet und dann im Laufe des Semester alles absagen muss, weil man so viel zu tun hat, oder man meldet sich für nichts an und merkt dann später, dass dies ein cooler Ausflug gewesen wäre. Dreimal dürft Ihr raten zu welcher Sorte ich gehöre. Da ich nicht wusste wie intensiv die Uni sein wird, habe ich erstmal abgewartet und als der Zeitpunkt dann gekommen war und mich Freunde gefragt haben, ob ich mitgehe, musste ich leider verneinen. Natürlich bin ich dann sofort zum Verwaltungsbüro gegangen und habe nach einem freien Platz gefragt, aber es war bereits alles voll. Sehr ärgerlich, denn in Vancouver war ein Heimspiel des Teams „Canucks“, die gegen Dallas gespielt haben und das wäre die Chance schlechthin gewesen die kanadische Kultur zu erleben.  😥 .

Wer mich kennt weiß, dass ich wenn ich etwas will einen Weg finde um es zu schaffen. So auch dieses mal … Ganz nach dem Motto „Selbst ist die Frau“ habe ich im Internet nach Tickets geschaut und meinen Trip selber organisiert. Zufälligerweise hat sich herausgestellt, dass ein anderer Freund auch gerne zu dem Spiel möchte und keine Karten mehr bekommen hat. Wir haben dann zusammen Karten organisiert und uns auf das Spiel gefreut. Die Karten haben ungefähr 60$ gekostet. Im Prinzip recht günstig, wenn man es umrechnet in EUR.

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Eigentlich wollten wir mit der Fähre rüber fahren, aber weil wir ein bisschen verrückt sind und schon so oft mit der Fähre rübergefahren sind, wollten wir etwas anderes. Ich habe ihm von meinem schönen Ereignis mit dem Wasserflugzeug erzählt und er war sofort begeistert und wollte damit nach Vancouver fliegen. Außerdem ist dies viel praktischer, da es schneller geht und man direkt in Vancouver Downtown ankommt.

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Wie verbingen die Kanadier als Ihren Sonntag – Richtig mit Icehockey und wir mitten drin! Selbstverständlich auch „canadianlike“ mit Schal und Capy 😎 . 

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Nachdem wir mit dem Flugzeug angekommen sind, mussten wir nur noch ein kleines bisschen laufen und waren auch schon direkt beim Stadion und waren sehr überrascht und aufgeregt. Wer schonmal in einem Stadion war, weiß wie groß es ist und welche Stimmung dort herrscht. Eigentlich hatten die Vancouver Canucks keine gute Saison und unsere Sitznachbarn waren auch nicht unbedingt gut gestimmt. Das war uns allerdings egal ob die gewinnen oder nicht, denn wir wollten nur das Flair erleben und eines sei gesagt: Wie man Stimmung macht, wissen die Kanadier! Nicht zuletzt aufgrund des gigantischen Sounds der Musik im Stadion. Gute Voraussetzung für einen Sieg 😎 .

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Icehockey ist nun nicht unbedingt ein Sport mit dem ich aufgewachsen bin und für den ich mich vorher interessiert habe, also kannte ich mich vorab natürlich auch nicht mit den Regeln aus. Jetzt bin ich aber ein absoluter Kenner 😀 , denn ich habe die Gelegenheit genutzt und meine kanadischen Sitznachbarn über jegliche Aktion der Spieler und generelle Regeln ausgequetscht. Im Prinzip gar nicht so schwer, denn viele Regeln gibt es nicht.
Für diejenigen, die sich dafür interessieren hier eine kleine Übersicht http://www.olympia-lexikon.de/Eishockey

Sehr spannendes und faires Spiel. Da wir mit der Erwartung konfrontiert wurden, dass die Canucks nicht gut sind und nach dem ersten Tor für die Gegener schon leicht traurig waren, kam kurze Zeit später ein Tor für die Canucks. Yeah!! Wir haben uns extrem gefreut und ab diesem Zeitpunkt richtig mitgefiebert. Die Stimmung wurde – nicht sonderlich verwunderlich bei so einem guten Spiel – zunehmend besser und bei jeder Pause wurde zusätzlich Musik eingespielt. Das Publikum tobte und jeder um uns herum fieberte mit. Selbst die kleinen in den übergroßen Trikots waren voll und ganz dabei.

Das Spiel ging mit allem drum und dran bis circa 16.00 Uhr Ortszeit und es hätte nicht besser laufen können, denn es war mein erstes Icehockeyspiel und die heimische Mannschaft hat auch noch gewonnen … Unglaubliches Gefühl als der Schlusspfiff ertönte und alle Menschen in dem Stadion anfingen zu jubeln und selbst die Mannschaft auf der Eisfläche sich in den Arm genommen hat. 

Was jetzt kommt wisst Ihr ja … jeder möchte als erstes nach Hause und die Karawane hat sich somit in Gang gesetzt. Eigentlich wollten wir versuchen mit dem Bus der Uni zurück zu fahren, aber leider hatten wir Pech und die konnten uns nicht mehr mitnehmen. Mussten wir also den öffentlichen Bus nehmen. Der erste Bus war aber so voll, dass dieser einfach an uns vorbei gefahren ist und wir auf den nächsten warten mussten. Ganz schön knapp, denn das wäre der vorletzte Bus gewesen, den wir zur Fähre hätten nehmen können. Egal, no risk no fun! So läuft das hier in Kanada. Wir haben dann die Zeit genutzt und Vancouver erkundet. Als wir dann endlich bei der Fähre angekommen waren –  wie soll es auch anders sein, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist und endlich nach Hause möchte – hatte die Fähre auch noch Verspätung  :roll: . Perfektes Timing, denn mein letzter Bus in Nanaimo wäre um 8.00 Uhr gefahren und das konnte ich somit absolut nicht mehr schaffen. Etwas genervt mussten wir dann aber gezwungenermaßen die Fähre nehmen. Zum Glück ist meine Gastmutter einfach ein Geschenk des Himmels, denn ich konnte sie anrufen, damit sie mich abholt. Wie ich bereits schon öfter erwähnt habe … Das Bussystem in Nanaimo ist wirklich …  👿 . 

Zusammenfassend war der Tag im Icehockestadion aber ein ziemlich tolles Erlebnis. Auch wenn ich anfangs nicht wirklich interessiert war in diese Sportart, bin ich es nun umso mehr und werde auf jeden Fall nochmal zu einem Spiel gehen in nächster Zeit. Hoffentlich gewinnen die Canucks dann wieder  🙂 . 

Bis dahin, 

Liebste Grüße
Sarah 

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