Merry Christmas! Weihnachten in Kanada

von Sarah C. aus W . | 09.01.2017

Während die meisten Studenten direkt nach den Klausuren zu Ihren Familien geflogen sind, habe ich mich dazu entschlossen Weihnachten mit meiner Gastfamilie in Kanada zu verbringen um mal ein paar neue Eindrücke zu erhalten. Dieses Ereignis wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen 🙂

VORWEIHNACHTSZEIT

Womit lässt sich die Weihnachtszeit am Besten einläuten? Richtig, mit Kekse backen! Zu meinem Verwundern kam großes Staunen als ich meiner Gastmutter erzählt habe, dass ich Kekse backen werde. Auch meine Gastschwester war überrascht. Anscheinend ist das keine Tradition in Kanada oder liegt vielleicht einfach nur daran, dass meine Gastmutter nicht gerne backt und kocht – wer weiß. Ich jedenfalls lasse mir das nicht nehmen und habe erstmal einen Großeinkauf an Zutaten gemacht.

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Zusammen mit meiner Mitbewohnerin, die zum ersten Mal Kekse selber gebacken hat, habe ich das Vorhaben dann umgesetzt und die Küche ordentlich eingesaut 😆 . Das Lustigste an der Sache war das Kneten des Teiges, da ich es mit den Händen gemacht habe und meine Mitbewohnerin das absolut nicht mochte. Das war ein Spaß für mich zu sehen wie sie es versucht hat  😈 .

Für das Dekorieren im Anschluss war dann allerdings nicht ich zuständig. Darya, so heißt meine Mitbewohnerin, hat ein besseres Händchen dafür. Außerdem war es auch schon 12 Uhr nachts und am nächsten morgen sollte es ja in den „Urlaub“ zum Skifahren gehen. Deshalb hat sie dann weiter daran gearbeitet und das fertige Resultat sah dann wie folgt aus: 

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Dieses Blech ist übrigens meine Kreation!

Natürlich durfte auch der traditionelle Glühwein nicht fehlen. Zu meinem Bedauern sind die Kanadier auf Vancouver Island keine passionierten Glühweintrinker und auch einen Weihnachtsmarkt gibt es nicht (den gab es nur in Vancouver – siehe Bericht davor). Zum ersten Mal hat mir doch etwas aus Deutschland gefehlt  🙁 .  Meine Mutter hatte mir ein Paket, auf meine Anfrage, mit einem Glühweingewürz geschickt und ich hatte die ganze Zeit geplant den Kanadiern den leckeren Glühwein schmackhaft zu machen. Zwar kennen die Glühwein, aber trinken doch eher Rum oder heißen Kakao. Einer meiner kanadischen Freunde war sehr interessiert daran den Glühwein selber zu machen. Daraufhin haben wir uns verabredet zum Glühweinabend und Lebkuchenhaus bauen. Ein bisschen Weihnachtsstimmung muss sein, wenn man schon keinen Weihnachtsmarkt hat, der dafür sorgt. Wie man auf den Fotos sieht, haben wir es mit dem Glühwein dann tatsächlich geschafft und, ohne uns selber loben zu wollen, er schmeckte mindestens genau so gut wie in Deutschland, wenn nicht sogar noch besser… Für Weihnachtsstimmung wurde an diesem Abend dann auch noch mit Weihnachtsmusik gesorgt. Interessant war hier, dass unsere typischen modernen Lieder auf der Insel wohl auch nicht gehört werden, sondern eher die Klassiker. So haben wir uns etwas über Musik ausgetauscht und jeder hat dem anderen neue Lieder gezeigt.

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WEIHNACHTEN

Als sei das ganze Futtern in der Vorweihnachtszeit noch nicht genug gewesen – Ihr denkt Euch sicher ich bin hier nur am Essen gewesen 😀 , ja das war auch so… – ging es an Weihnachten in die Runde Nummer zwei in Sachen Schlemmen!

Heiligabend:

Nachdem ich am 23.12 von meinem „Urlaub“ aus dem Skigebiet wieder gekommen bin ging es erstmal ans Geschenke kaufen. Ich hab es normalerweise nicht so mit Weihnachten und bin deshalb eher die Person, die Geschenke am Tag vor Weihnachten kauft. Nicht unbedingt die Beste Lösung, wenn man passende Geschenke finden möchte. 
In Deutschland feier ich Heiligabend mit meiner Familie. Wir Essen gemeinsam und dann gibt es Geschenke. Meine Gastfamilie hingegen hat eine andere Tradition. An Heiligabend gibt es nicht das Festmahl, sondern erst am Weihnachtstag ist es soweit. Somit wurde ich von meiner Familie zu Hause zum Frühstück per Skype am Heiligabend begrüßt. Während ich Ihnen beim Essen kurz zugeschaut habe, lag ich noch im Bett aufgrund der Zeitverschiebung. Normalerweise war ich am Heiliabend morgens mit einer Freundin verabredet, um mich von ihr zu verabschieden, aber leider hatte sie verschlafen. Ich wollte ihr aber unbedingt „Goodbye“ sagen und habe deshalb den nächsten Bus genommen und sie bei ihrer Arbeit in einem „Pub“ besucht. Außerdem hatte ich ihr Kekse gebacken, die ich ihr noch vorbeibringen wollte. Zusammen mit ihrer Familie, die zufälligerweise auch dort war, habe ich dann zum ersten mal in meinem Leben „Fish and Chips“ gegessen. Meines Wissens nach nicht unbedingt typisch für Kanada, aber die Familie von Nicole kommt ursprünglich auf Great Britain und dort ist es ein traditionelles Gericht. Mein Weihnachtsessen war also „FISH AND CHIPS“  8-). 

Eigentlich wollte meine Gastmutter nicht in die Kirche, da keiner aus ihrer Familie dort hin wollte. Der Sohn hat sich mit seinen Freunden zum Surfen getroffen und ihr Schwiegersohn war Wandern. Als ich dann den Vorschlag gemacht hatte, dass ich gerne in die Kirche gehen würde wollten sie dann doch in die Kirche.

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Eine sehr tolle Veranstaltung. Mit sehr moderner Kirchenmusik und jeder hat mitgesungen. Diese Kirche hat mir immer besonders gut gefallen, im Vergleich zu der in Deutschland. 

Am Abend, als die ganze Familie bei meiner Gastmutter eingetroffen war, haben wir uns gemeinsam vor den Kamin gesetzt und einen Weihnachtsfilm geschaut. Jedoch musste ich meinen Koffer noch packen, da ich dieses nicht am Weihnachtstag machen wollte und bin deshalb früher auf mein Zimmer gegangen. Koffer packen an Heiligabend, auch nicht schlecht!

Erster Weihnachtstag:

An diesem Morgen bin ich aufgewacht und habe mich erstmal hübsch gemacht. FEHLER! In Kanada steht man früh morgens auf und dann werden erstmal Geschenke ausgepackt, im SCHLAFANZUG und nicht angezogen! Aber da ich das nicht wusste, hat meine Gastfamilie ein Auge zugedrückt. Alle saßen schon im Wohnzimmer und haben die Geschenke verteilt und ausgepackt. Widererwartend hatte meine Gastmutter auch für mich Geschenke und ich habe mich tierisch darüber gefreut, da ich selber geplant hatte mir dieses zu kaufen. 

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Voilà, meine Geschenke. Bekommen habe ich eine Fleecejacke mit dem kanadischen Blatt und dazu passend noch Handschuhe. Außerdem Schokolade und Knabberzeug, dass meine Gastmutter selber gemixt hat. Von meiner Mitbewohnerin habe ich ein Reiseset bekommen mit einer Schlafmaske und einem Reisekissen. Ich hätte nicht erwartet, dass ich Geschenke bekomme, deshalb habe ich mich umso mehr gefreut.

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 Nach der Bescherung gab es dann ein reichliches Frühstück.

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Was ich wirklich vermisst habe in Kanada ist das typische deutsche Frühstück mit richtigen Brötchen (hier in Kanada waren die immer so wie weiche Brötchen, auch wenn es harte sein sollten -.- ) mit Aufschnitt, Käse, Wurst, Marmelade etc. Zwar konnte man das alles kaufen, aber der typische Kanadier frühstückt anders. Auch am Weihnachtstag gab es eine Art Auflauf, French Toast, Würtchen und Speck und Zimtschnecken. Eine etwas interessante Komibination, aber geschmeckt hat es auf jeden Fall sehr gut. Das Foto sieht eher aus wie im Sommer, aber wir hatten die Tage vorher und danach auch Schnee. Am Weihnachtstag hat uns die Sonne allerdings auch mal wieder besucht und einen tollen Tag bereitet. 

Mit vollem Magen ging es den Tag über dann wieder ans Koffer packen. Der Rest der Familie hat wieder Filme zusammen geschaut. 
Am Abend gab es das richtige Weihnachtsessen. Ich habe tagsüber, neben dem Koffer packen, meiner Gastmutter noch beim Kochen geholfen. 

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Noch satt vom Frühstück, gab es nur eine kleine Portion vom Turkey mit Preiselbeersauce, dazu Rosenkohl und Möhren. Eigentlich genau wie an Thanksgiving 😎 . 

Eine Besonderheit, die ich bei meiner Gastfamilie eingeführt habe, ist der Ostfriesen Tee aus meiner Region. Der Tee ist und bleibt einfach der Beste. Als Gastgeschenk hatte ich eine große Box unseres Tee mitgenommen und meiner Gastfamilie geschenkt. Seitdem gab es bei jedem feierlichen Event meinen Tee. Außerdem gab es dazu „Kluntje“. Wer das nicht kennt, das ist eine Art Zucker in Kristallform. Meine Gastfamilie und jeder der zu Besuch kam war begeistert davon. 

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Zu meinem deutschen Tee gab es dann noch kanadisches Gebäck. Kulturelle Integration also erfolgreich abgeschlossen :mrgreen: !

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Das war mein Weihnachten in Kanada mit meiner Gastfamilie! Eine sehr schöne und neue Erfahrung für mich und kann ich jedem empfehlen so etwas mitzunehmen.
Am nächsten Tag, Boxing Day wie es die Kanadier nennen, sollte es nach Hause gehen. Eigentlich …

Was passiert ist, könnt Ihr im nächsten Blog lesen.

Bis dahin, 
Sarah 

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